Eine gute Beziehung mit unseren FreundInnen, KollegInnen und unserer Familie kann so einfach sein. Und dann ist es doch wieder recht schwierig. Das merke ich in meinen Beratungen. Da ist oft davon die Rede, dass es immer wieder zu Streit, Konflikten und Störungen kommt. Und das liegt daran, dass wir auch nur Menschen sind. Das bedeutet, dass wir unsere Gedanken, Bedürfnisse und Wünsche haben. Und diese korrelieren oft, mit den Gedanken, Bedürfnissen und Gefühlen unserer Mitmenschen. Ich glaube aber, wenn wir uns darüber austauschen und achtsam miteinander umgehen, dann kann eine gute Beziehung gelingen.
Selbstklärung
Zunächst ist es dabei wichtig, dass du in dich selbst hineinhörst. Dir dabei zuhörst, was in dir vorgeht. Was du gerade denkst, wie es dir geht, körperlich und emotional. Man kann auch sagen, du stellst erst einmal eine gute Beziehung zu dir selbst her. Und wie du dir eine gute Beziehung mit deinem Gegenüber vorstellst. Dann wirst du dir darüber klar, wie du dich deinem Gegenüber mitteilen möchtest. Erstaunlicherweise funktioniert die Selbstklärung viel besser im Gespräch, als alleine im stillen Kämmerlein. Das macht eine gute Beziehung aus. Da gibt es interessante Aha-Erlebnisse. Du kannst deine oft unterschiedlichen und entgegengesetzten Reaktionen besser wahrnehmen.
Es ist möglich, dass man sich zu einem anderen Menschen hingezogen fühlt und andererseits völlig irritiert von ihr ist. Es ist auch möglich, dass du Angst hast, einen Menschen zu verlieren, andererseits willst du selbst keinen Kontakt mehr zu dieser Person. Das hat nebeneinander Platz und ist auch verwirrend. Wir Menschen sind halt sehr komplex und spannend.
Jetzt soll das keine Anregung sein, dass du jeder und jedem sofort deine innere Welt offenbarst. Da kommt es auf viele Faktoren an. Eine gute Beziehung ist auch eine stimmige Beziehung. Was du mitteilst hängt davon ab, wer die Person ist, mit der du zu tun hast. Oder auch, wie euer Verhältnis ist. Habt ihr bereits eine gute Beziehung zueinander? Wie lange kennt ihr euch? In welcher Umgebung befindet ihr euch? Um achtsam miteinander zu reden braucht es Zeit und Raum. Es soll ein stimmiges und resonantes Miteinander stattfinden. Und da spielt die eigene Verfasstheit genauso eine Rolle, wie das Befinden der anderen Person.
Das kennst du sicher auch: Wenn du verärgert bist, wirst du wenig zugänglich sein, für die Nöte von anderen. Wenn du Stress hast, wird eine gute Beziehung zu anderen schwerer sein.
Meta-Kommunikation üben
Das ist das Reden über das Reden. Also darüber zu sprechen, wie wir miteinander sprechen. „Du ich merke gerade, dass du und ich sehr emotional sind und uns hier nicht einigen können. Lass uns doch eine Pause machen und später nochmal zu dem Thema zurückkommen.“ Wenn der erste Ärger verraucht ist, dann kann man mit ruhigem Mut eine Sache anders besprechen. Und dann gefährdet man eine gute Beziehung nicht.
Oder: „Mir gefällt die Art und Weise nicht, wie wir miteinander sprechen. Das trägt nicht dazu bei, dass wir unsere gute Beziehung fördern.“
Eine Pause machen
Der Streit, der Konflikt, das sind natürlich Sonderthemen in der Kommunikation. Ich habe darüber auch schon an anderer Stelle geschrieben. Möglicherweise ist es hilfreich zwischen Aktion und Reaktion eine Pause zu machen. Einen Raum entstehen zu lassen. Wahrnehmen und sich Zeit lassen mit einer Antwort. Um eine gute Beziehung zu fördern. Du musst nicht sofort reagieren. Du kannst dir Zeit nehmen, wenn du sie brauchst. Das ist auch eine Qualität und macht eine gute Beziehung aus.
Es kommt dennoch immer wieder vor, dass wir automatisiert reagieren auf das, was wir gerade bei anderen wahrnehmen. Vor allem in Partnerschaften, wissen wir schon genau, oder glauben zu wissen, was der andere meint. Und die Partnerin oder der Ehemann, weiß natürlich auch nur zu genau, welche Knöpfe er bei dir drücken muss. Im Alltag ist es auch nicht anders möglich, als automatisch zu reagieren. Verurteile dich nicht dafür, wenn dir das passiert. Wenn dadurch ein Streit oder ein Missverständnis seinen Lauf nimmt. Und die gute Beziehung für den Moment dahin ist. Nimm dennoch öfter mal das Tempo raus und spüre hin, was in dir vorgeht. Damit kannst du in jedem neuen Augenblick beginnen.
Wenn du dir im Klaren bist, was in dir vorgeht, dann kannst du alles an- und aussprechen. Unausgesprochenes belastet eine gute Beziehung. Unausgedrückte Gefühle verwandeln sich in Gifte, die den Körper von innen her angreifen. Ausgedrückte Gefühle ermöglichen eine Veränderung der emotionalen Qualität. Erst wenn Ärger oder Abneigung ausgedrückt wurde, kann auch wieder Liebe und Zuneigung spürbar sein. Das ist eine gute Beziehung. In ihr haben alle Strebungen einen Platz.
Ach, ja. Bevor ich es vergesse. Zuhören ist auch ganz wichtig. Dein Gegenüber muss auch Zeit und Raum haben, um sich angemessen ausdrücken zu können. Ohne unterbrochen zu werden. Es ist wichtig, dein Gegenüber gut zu verstehen. Du kannst nachfragen, wenn etwas unklar ist. Doch vermeide Interpretationen und Bewertungen. Für eine gute Beziehung ist das nicht hilfreich. Nimm einfach auf, was der oder die andere dir mitteilen will. Die gute Beziehung ist offen für alle Empfindungen und Einstellungen. Du kannst deine Reaktion natürlich mitteilen. Wie das bei dir ankommt.
Was ich in diesem Blog beschrieben habe, ist, was eine professionelle Beratung so wertvoll macht. Denn in einer solchen kann eine gute Beziehung entstehen und geübt werden.
Wenn du lernen möchtest, wie du eine gute Beziehung aufbauen kannst, dann scheue dich nicht eine Beratung oder ein Coaching in Anspruch zu nehmen. Denn dieses besondere Setting ist eine gute Schule für Beziehung. Beziehung entsteht in unserer gemeinsamen Arbeit und dort werden deine aktuellen Themen gut sichtbar .
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